Der Repeated Bout Effekt beschreibt, dass selbst eine einmalige Wiederholung einer Trainingseinheit die entstehenden Muskelschäden und den damit verbundenen Muskelkater deutlich reduzieren kann.

Der Körper gewöhnt sich an eine Belastung und passt sich daran an. Mit der Zeit nehmen Ermüdung und Muskelschäden eines Trainingsplans ab. Es werden weniger Ressourcen benötigt, um Muskelschäden zu regenerieren und es steht mehr Energie für den Aufbau von neuem Gewebe zur Verfügung.

Die genauen Mechanismen hinter dem Effekt sind noch nicht bekannt. Da der Repeated Bout anhaltende Ermüdung reduziert, muss er in irgendeiner Form Adaptionen auslösen, die das Entstehen von Schäden verringern.

Eine mögliche Erklärung liegt im Erlernen von Bewegungen und der muskulären Koordination. Wird eine Übung häufig wiederholt, entsteht ein besseres Zusammenspiel von Agonisten, Synergisten und Antagonisten. Es werden nur die Muskeln aktiviert, die wirklich etwas zu der Bewegung beitragen können. Zudem verbessert sich die Rekrutierung von motorischen Einheiten (die Elemente im Muskel, die letztendlich die Muskelkontraktion ausführen). Es werden mehr motorische Einheiten rekrutiert und die mechanische Belastung wird auf eine höhere Anzahl verteilt. Damit erfährt jede Muskelfaser insgesamt weniger Spannung, was Muskelschäden reduzieren kann.

Darüber hinaus verändert sich die Länge der kontraktilen Elemente einer Muskelfaser. Durch Krafttraining kann es zu einer sogenannten seriellen Sarkomeraddition kommen. Dabei werden neue Sarkomere in eine Muskelfaser eingelagert und quasi „hintereinander“ gehängt. Das führt dazu, dass jedes einzelne dieser Sarkomere weniger gedehnt wird, wenn ein Muskel unter Spannung gebracht und auf eine bestimmte Länge gedehnt wird. Das Ergebnis ist eine geringere Spannung der Sarkomere und weniger Muskelschäden.

Auch der durch Dehnung ausgelöste Calciumeinstrom in die Muskulatur kann so reduziert werden.

Wenn du gerade erst mit dem Training beginnst oder einen neuen Trainingsplan anfängst, solltest du mit einer moderaten Intensität einsteigen, um den Körper langsam an die Belastung zu gewöhnen. Steigere dich langsam und kontinuierlich, um deinem Körper Zeit zu geben sich anzupassen. Wenn du einen Trainingsplan gefunden hast, der für dich funktioniert solltest du dann eine Weile dabeibleiben. Häufiges Wechseln der Übungen führt dazu, dass du immer wieder Muskelschäden und auch Muskelkater provozierst, da dein Körper sich nicht an diese Belastungen gewöhnen kann.