Mythos Beintraining

Wir alle kennen das Klischee:

Männer trainieren keine Beine und Frauen machen gefühlt nichts anderes.

Ein Blick ins Fitnessstudio zeigt: Viele Frauen sind vermeintlich der Auffassung ihre Beine zu trainieren und investieren viel Zeit und Mühe in Übungen mit teils fragwürdiger Ausführung. Männer hingegen definieren ihr Beintraining oftmals über reines Wadentraining. Dabei hat ein richtig organisiertes und ausgeführtes Beintraining für beide Geschlechter große Vorteile.

Zeit, um mit den Klischees und Mythen aufzuräumen

Just Squat

Fragt man den Großteil der Frauen nach ihren Trainingszielen, bzw. welche Körperpartien gezielt trainiert werden sollen, so antworten sie: Bauch, Beine, Po. Bei Männern hingegen stehen Arme, Rücken und Brust ganz hoch im Kurs. Oftmals hat man schon die Aussage gehört „Wenn du deine Beine trainieren und einen schönen Po haben möchtest, mach einfach Kniebeugen“. Man macht aber nicht „einfach Kniebeugen“ und nur durch Kniebeugen alleine kommen keine großen Erfolge. Wer seine Beine, bzw. seinen Po in vollem Umfang trainieren möchte, sollte bei der Übungsauswahl genauso kreativ werden, wie man es vom Training anderer Körperpartien kennt. Schließlich besteht kein Brusttraining nur aus Bankdrücken, kein Rückentraining nur aus Klimmzügen.

TIPP: Die größten Erfolge für Beine und Po erzielt man durch eine Kombination von Übungen wie Kniebeugen, Langhantel Hip Thrusts, Hip Thrusts mit Super- und Miniband, Goblet Squats, Kettlebell Deadlifts, Back extensions und walking lunges.

Beinpresse Training

Das Ego und das Mauerblümchen

Beobachtet man Männer beim Beintraining, lässt sich eins feststellen: Oftmals erfolgt es nach dem Motto „Viel hilft viel“. Tatsächlich ist das kein Mythos, sondern vielerorts Realität. Bei den Frauen hingegen bekommt man häufig die Aussage zu hören: „Aber bloß nicht so viel Gewicht, ich will keine dicken Oberschenkel bekommen“ oder „meine Oberschenkel sind schon dick genug“. Während Männer sich gerne überschätzen, stellen sich Frauen oftmals unter den Scheffel. Allgemein lässt sich dazu folgendes sagen: Bei einer guten und sicheren Übungsausführung ist eine Steigerung des Gewichts zwingend und gehört zur einer guten Trainings-Progression. Doch gerade zu schwere Gewichte lassen bei der Übungsausführung eher die Bewertungen mangelhaft bis ungenügend zu.

Hier gilt: Ego zu Hause lassen und sich auf die Übungsausführung fokussieren. Den Frauen, die Angst um den Umfang ihrer Oberschenkel haben, kann man folgendes mit auf den Weg geben: Training alleine macht die Oberschenkel nicht dick. Häufig ist es eine Kombination aus Muskelwachstum und den verbleibenden Fettpölsterchen an Beinen und Po.

Die Social-Media-Lüge

Es vergeht fast keine Woche, wo neue „Wunder Übungen“ für definierte Beine, einen noch größeren Po oder eine schlankere Taille angepriesen werden. Fitnessgeräte werden für haarsträubende und teils gefährliche Übungen missbraucht und falsche Wahrheiten über Übungsausführungen verbreitet. Übungen wie beispielsweise die Abduktion oder das seitliche Aufwärtsgehen auf dem Stairmaster, die einbeinige Beinpresse am Klimmzug Assistenten oder die stehende Abduktion am Gerät sind zum einen irrwitzig anzuschauen und zum anderen für 90 Prozent der Sportler nicht zielführend. Vom Verletzungsrisiko ganz zu schweigen. Nur, weil jemand der Vorstellung nach so aussieht, als wüsste derjenige oder diejenige, wovon er oder sie spricht, hat das nicht automatisch zu bedeuten, dass diese Person das nötige Hintergrundwissen oder die erforderlichen Ausbildungen mit sich bringt. Wer die Erfolge in seinem bisherigen Beintraining vermisst oder mehr Abwechslung wünscht, sollte in seinem Studio auf seinen Trainer des Vertrauens zugehen und dort nach Tipps und Inspiration suchen.

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