Makronährstoffe: FETT
Nach Proteinen sind Fette der zweite lebensnotwendige Makronährstoff, der über die Nahrung aufgenommen werden muss. Fette bestehen aus drei Fettsäureketten, die über ein Glycerinmolekül verbunden sind. Bei der Verdauung werden diese Fettsäuren abgetrennt und nach und nach zerkleinert, um dann entweder zur Energieversorgung genutzt oder in Form von Körperfett gespeichert zu werden. Mit 9 kcal pro Gramm ist Fett der energiereichste Makronährstoff, Proteine und Kohlenhydrate haben jeweils nur 4 kcal/ Gramm.
Neben der Energieversorgung haben Fette jedoch noch viele andere wichtige Funktionen im menschlichen Körper:
1. Baustoff für viele Hormone und andere Signal- und Botenstoffe im Körper
2. Bestandteil von Zellmembranen, Nervenzellen und dem Gehirn
3. „Schutzpolster“ für wichtige Organe im Bauchraum und der Wärmeregulation im Körper
4. Transport und Speicherung wichtiger fettlöslicher Vitamine im Körper
Fette können anhand ihrer Funktion und Struktur unterschieden werden. Einige Fettsäuren sind für den Körper essenziell, sie können also nicht selbst hergestellt werden, andere kann der Körper selbst synthetisieren.
Zudem können gesättigte und ungesättigte Fette unterschieden werden. Gesättigte Fette haben keine Doppelbindungen in ihrer Struktur, jedes Kohlenstoffatom ist mit Wasserstoffatomen „gesättigt“. Sie sind vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Butter, Sahne und Milchprodukten zu finden und daran zu erkennen, dass sie bei Raumtemperatur in der Regel fest sind. Ein zu hoher Konsum könnte zu eventuellen negativen Folgen für den Körper, insbesondere das Herz-Kreislauf-System führen und sollte daher begrenzt werden.
Ungesättigte Fette haben mindestens eine Doppelbindung in ihrer Struktur. Sie finden sich hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln wie Nüssen, Samen, Avocados und pflanzlichen Ölen (Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl usw.) und sind bei Raumtemperatur flüssig. Ungesättigte Fette können das Risiko von Herzkrankheiten reduzieren und haben entzündungshemmende Eigenschaften.
Ungesättigte Fette können weiterhin in Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren unterschieden werden, je nachdem an welcher Stelle die Doppelbindung sitzt. Omega 3 Fettsäuren fördern die visuellen und kognitiven Fähigkeiten und sind wichtig bei der Regulation von Entzündungen und dem Weiterleiten von Nervensignalen.
Omega 6 Fettsäuren hingegen sind entzündungsfördernd, gefäßverengend und erhöhen die Blutviskosität (Dicke des Blutes). Trotzdem sind sie nicht grundsätzlich schlecht, da sie zum Beispiel eine wichtige Rolle bei der Wundheilung spielen. Das Verhältnis von Omega 3 : Omega 6 Fettsäuren in der Nahrung sollte optimalerweise bei 2:1 bzw. 3:1 liegen. Omega 3 Fettsäuren finden sich vor allem in Kaltwasserfischen, Nüssen und Speiseölen. Bei Bedarf kann Omega 3 zusätzlich supplementiert werden.
Verzehrempfehlung
Fette sind essenziell und lebensnotwendig für den Körper. Daher sollte eine MINDESTMENGE von 0,5g pro Kilogramm Körpergewicht nicht unterschritten und auch nur in Ausnahmezuständen wie einer harten Diät konsumiert werden. Frauen benötigen zudem etwas höhere Mengen als Männer.
Ein gutes Maß an Fett stellen folgende Werte dar:
- Frauen: 0,8 - 1g pro kg Körpergewicht
- Männer: 0,6 - 0,8g pro kg Körpergewicht